Glanzmispel oder Kirschlorbeer? Unterschiede der Heckenpflanzen

 

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) gehört zu den beliebtesten Heckenpflanzen in deutschen Gärten. Kein Wunder, denn er ist sehr wuchsfreudig und unkompliziert. Optisch bietet er allerdings wenige Highlights, was zu einer gewissen Monotonie in deutschen Gärten geführt hat. Zudem kann er in ökologischer Hinsicht zu Problemen führen.

Deshalb schauen sich immer mehr Menschen nach Alternativen um. Dazu gehört die Glanzmispel, die nicht nur Abwechslung ins grüne Allerlei bringt, sondern auch in anderen Bereichen viel zu bieten hat. Was die Glanzmispel vom Kirschlorbeer unterscheidet und warum der Strauch eine tolle Alternative zum Gartenklassiker ist, erfahren Sie hier.

Glanzmispel oder Kirschlorbeer?
Kleiner Vergleich der Heckenpflanzen
 

  • Eine Lorbeerkirsche wächst pro Jahr im Schnitt bis zu 35 Zentimeter. Glanzmispeln der Sorte Devil’s Dream® schaffen jährlich ebenfalls bis zu 30 Zentimeter.
     
  • Glanzmispeln sind Flachwurzler, während Prunus laurocerasus ein Herzwurzler ist. Prunus bilden daher Wurzeln, die sowohl in die Breite als auch in die Tiefe wachsen.
     
  • Breit aufrecht wachsend strebt eine Lorbeerkirsche eine Höhe von 200 bis 300 Zentimeter an. In die Breite geht sie bis zu 120 Zentimeter. Die Glanzmispel Photinia Devil’s Dream® orientiert sich ebenfalls straff nach oben, wächst aber deutlich buschiger und bleibt trotzdem kompakt. Der Strauch schafft eine Wuchshöhe von bis zu 250 Zentimeter bei einer Breite von 100 bis 200 Zentimeter.
     
  • Mit seinen glänzenden, immergrünen Blättern in einheitlichem Mittelgrün bietet der an Lorbeer erinnernde Strauch ein durchgängiges Farbbild. Eine Photinia dagegen sorgt mit ihrem Farbwechsel von Feurigrot zu Dunkelgrün jedes Jahr aufs Neue für Abwechslung.
  • Beide Pflanzen fühlen sich im Halbschatten sowie bei Sonne wohl. Während das Grün des Blätterkleids des Prunus laurocerasus unabhängig vom Standort immer die gleiche Intensität zeigt, läuft eine Photinia in der Sonne zur Höchstform auf. Umso mehr Licht sie bekommt, desto intensiver strahlen ihre roten Blätter.

 

Glanzmispel oder Kirschlorbeer: Auch eine ökologische Frage

Die Lorbeerkirsche ist nicht nur wegen ihrer eher unspektakulären Optik ins Visier von Pflanzenfreunden geraten. Inzwischen hat sich auch herumgesprochen, dass der aus Südosteuropa stammende Strauch der heimischen Fauna kaum einen Mehrwert bietet. Zwar nisten Vögel im dichten Strauchwerk und mögen seine Beeren (die für Menschen und andere Tiere übrigens hochgiftig sind), doch damit hört es auf. Insekten interessieren sich kaum für den Nektar der kleinen Blüten. Hinzu kommt, dass der Prunus laurocerasus die Tendenz hat, sich invasiv zu verbreiten und damit andere heimische Arten verdrängt. Das wiederum führt dazu, dass es immer weniger passende Futterquellen für Insekten, Vögel und Co. gibt.

Deshalb sollten Sie den Grünschnitt des Strauchs nicht einfach irgendwo ablegen und ihn auch nicht als Mulch verwenden, sondern immer fachgerecht entsorgen. Auch das Kompostieren kann zu Problemen führen, da sich Kirschlorbeerblätter und -früchte nur sehr langsam zersetzen. Die Samen bleiben weitestgehend erhalten. Beim Ausbringen des Komposts werden sie so weiterverbreitet. Zudem werden immer mehr Kirschlorbeerbüsche in Wäldern gesichtet. Das liegt daran, dass Tiere die Samen mit ihren Ausscheidungen weiterverteilen.

 

Glanzmispel als umweltfreundliche Alternative

Als Alternative werden verschiedene heimische wie nicht-heimische Pflanzen empfohlen. Darunter auch die Glanzmispel. Sie stammt zwar aus Asien, die Sorte Photinia Devil’s Dream® wurde jedoch speziell für die Gegebenheiten unserer Breitengrade gezüchtet. Bienen lieben den Blütennektar und Vögel freuen sich im Spätsommer über ihre Beeren, von denen sie sich bis in den Winter hinein bedienen können

 

Glanzmispel und Kirschlorbeer mischen

Wenn Sie sich nicht komplett von Ihrer Prunus-laurocerasus-Hecke trennen möchten, die Optik des Strauchs grundsätzlich mögen, aber auch etwas Abwechslung möchten, können Sie eine Glanzmispel-Kirschlorbeer-Hecke pflanzen. Dadurch, dass die Sträucher ähnliche Standort- und Pflegeansprüche haben, ist das problemlos möglich.

Abhängig davon, ob starke Kontraste gewünscht sind oder bestimmte Stellen betont werden sollen, können die Pflanzen unterschiedlich gesetzt werden. Abwechselnd gepflanzt entsteht ein fließendes Wechselspiel aus hellem Grün und leuchtendem Rot. Im Herbst verwandelt es sich zu einem changierenden hell-dunkelgrünen Muster. Auch ist es möglich, mehrere Pflanzen der gleichen Art nebeneinanderzusetzen. So folgt auf eine grüne Fläche eine Rote, die als Hintergrund für andere Sträucher und Blumen dienen kann.